Bernried früher
Bernried wurde im Jahr 1120 mit der Stiftung des Augustiner-Chorherren-Klosters durch Graf Otto von Valley und seine Gemahlin Adelheid erstmals urkundlich erwähnt. Freilich gibt es schon sehr viel länger eine Siedlung an dieser Stelle des Würmsees, heute Starnberger See genannt, was aus Berichten und Funden hervorgeht. So wurden beim Bau des Schlosses Höhenried in den Jahren 1936 bis 1938 Überreste einer römischen Siedlung mit Keramik und Münzen gefunden.
In der Stiftungsurkunde von 1120 ist erwähnt, dass das Kloster anstelle eines Jagdschlosses errichtet wurde. Bei Renovierungen in der Pfarrkirche St. Martin wurden eine Chorschrankenplatte und diverse Fragmente aus vorkarolinischer Zeit (vor 800 n.Chr.) entdeckt. Diese Platte ist heute am linken Seitenaltar in der Pfarrkirche ausgestellt.
Als einziges Kloster am Starnberger See stand Bernried sehr stark unter dem Einfluss des bayerischen Herrscherhauses. Dies ist in der Zeit der Augustiner Chorherren spürbar, insbesondere bei der Erneuerung der Kirche St. Martin im Jahre 1663, also vor über 350 Jahren, aber auch nach der Säkularisation im Jahre 1803.
Vertraute des Königshauses, ab 1852 August Freiherr von Wendland, erwarben den ehemaligen Klosterbesitz und bauen das Kloster als Schloss Bernried mit seinem wunderbaren Schlosspark aus.
Mit Beginn der Schifffahrt auf dem Starnberger See und dem Bau der Eisenbahnlinie, erst bis Starnberg und dann bis Garmisch und Kochel im Jahre 1865, wird Bernried „als Lieblingsaufenthalt der Landschaftsmaler“ (G. A. Horst, Der Würmsee, 1879) entdeckt. Zahllose Künstler, z.B. Wilhelm Leibl, Carl Schuch, Wilhelm Trübner und später Lovis Corinth, lebten zeitweise in Bernried.
1912 erwirbt dann die reiche Amerikanerin Wilhelmina Busch-Woods den ehemaligen Klosterbesitz. Sie baut ihr Schloss in Höhenried und lockt zur damaligen Zeit zahlreiche Prominente in das beschauliche kleine Dorf.
Goldmedaille im Bundeswettbewerb
„Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden"
ausgezeichnet wurde.